Brüssel 24. Mai 2023: Unter dem Titel „Die neue Insolvenzrichtlinie: Hit or miss?“ trafen sich Mitglieder des Verbandes Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID) und des Conseil National des Administrateurs Judiciaires et des Mandataires Judiciares Ende Mai in Brüssel.
BRRS-Partnerin Jutta Rüdlin moderierte internationales Panel
Jutta Rüdlin, Vorstandsmitglied des VID, moderierte einen von vier runden Tischen zum Thema „Sonstige Regelungsbereiche der Harmonisierung des Insolvenzrechts: Insolvenzanfechtung, Vermögensermittlung, Geschäftsführerpflichten, Gläubigerausschüsse“ und befragte dazu die Teilnehmenden Prof. Dr. Michel Menjucq von der Université Paris I, Panthéon-Sorbonne aus Frankreich, Alice van der Schee von Van Benthem & Keulen aus den Niederlanden, Prof. Dr. Christoph Thole von der Universität zu Köln, Institut für Internationales und Europäisches Insolvenzrecht aus Deutschland, Jean Baron, Administrateur Judiciaire von CBF Associées aus Frankreich und Prof. Dr. Jean-Luc Vallens, Magistrat ehrenhalber, ehemaliger außerordentlicher Professor an der Universität Straßburg, Experte der Europäischen Kommission, Frankreich.
Mit dabei: der studentische Nachwuchs von BRRS
Doch RA Rüdlin war nicht allein in Brüssel. Zu diesem international besetzten und außergewöhnlichen Termin hatte sie unsere BRRS Mitarbeiterin Lara Körber mitgenommen, die in Marburg Rechtswissenschaften studiert. Für sie eine außergewöhnliche Erfahrung:
Frage: Lara, eine praktische Frage vorab: Welche Sprache wurde auf der Konferenz gesprochen?
Lara Körber: Die Referentinnen und Referenten sprachen zum Teil Englisch, zum größten Teil ihre Muttersprache, die dann simultan übersetzt wurde. Ich hatte die deutsche Simultanübersetzung auf meinem Kopfhörer eingestellt und war fasziniert, wie gut diese Übersetzung auch fachlich war. Das hat mich sehr beeindruckt.
Frage: Wie hast Du Dich auf diesen Termin vorbereitet?
Lara Körber: Ich hatte bisher in meinem Studium noch nicht mit Insolvenzrecht zu tun, das kommt erst im nächsten Semester, daher habe ich mich extra fundiert vorbereitet. Ich habe die gesamte, 70 Seiten starke Insolvenzrichtlinie durchgearbeitet, damit ich vor Ort wirklich verstehen kann, worum es geht. Außerdem habe ich für Jutta Rüdlin Inhalte und Fragestellungen recherchiert, das war für mich neu und ein sehr interessanter Austausch.
Frage: Welche Eindrücke hast Du von der Konferenz mitgenommen?
Lara Körber: Eins ist mir sehr deutlich klar geworden. In den Ländern herrschen große Unterschiede, die schon bei der Insolvenzantragspflicht beginnen. Da muss noch eine Menge harmonisiert werden. Ich bin gespannt, ob und wie das gelingen wird.
Frage: Wie hast Du es empfunden, dass Du eingeladen wurdest, mitzufahren?
Lara Körber: Ich habe mich sehr gefreut, dass mir das angeboten wurde, denn ich war eine von ganz wenigen Studierenden bei der Konferenz in Brüssel, so dass ich mit hochkarätigen Fachleuten direkt sprechen konnte – und das auch noch international. Außerdem hat es mir viel Spaß gemacht, mit meiner Chefin Jutta Rüdlin unterwegs zu sein, weil man sich dann anders austauschen kann als im Arbeitsalltag einer studentischen Mitarbeiterin. Ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein konnte.